Wie der Lauenburgische Kunstverein entstand!



 

Bereits 1976, als ich in dem ehemaligen Kaufhaus Bleyer in der Elbstraße 115 ein Atelier einrichtete, In Lauenburg wird es bald eine Kunst-Szene gebenhatte ich die Idee, dass sich ansässige Künstler zu einer Künstlergemeinschaft zusammen schließen könnten. Es sollte in der Elbstraße ein kleines Kunsthaus mit einer Galerie entstehen, in der Werke von schaffenden Künstlern ausgestellt würden, wo Dichter und Schriftsteller aus ihren Werken lesen und junge Musiker öffentlich auftreten könnten. Bedauerlicherweise hatte die Stadt LauenburgPeter Mursch und Thomas Schröder zu dieser Zeit keinerlei Interesse daran und auch die Bevölkerung belächelte diese Idee, die ich dann leider aus finanziellen Gründen aufgeben musste. Erst durch Hauke Matthießen, der 1980 Bürgermeister wurde, veränderte sich das Interesse an Kunst und Kultur. Er sah in diesem Projekt großes Potential für Lauenburg und hat dieses dann 1986 mit dem Künstlerhaus verwirklicht. Er war einer der wenigen Politiker in Lauenburg, der immer Verständnis und jederzeit ein offenes Ohr für Kunstschaffende hatte. Leider ist er viel zu früh verstorben.

Die Kunst in ihrer Vielfalt zeigenDen Wunsch eines Zusammenschlusses der Künstler habe ich nie aus den Augen verloren. 1984 war es dann endlich soweit. Anfang April kam es zu dem ersten Künstlertreffen in Lauenburg (Zeitungsausschnitt der LN v. 07.04.1984), zu dem auch der Künstler Thomas Graff aus Kirchwerder stieß. Seine Erfahrung und sein Wissen über Vereinsgründung halfen über zahlreiche bürokratische Hürden hinweg und ebneten den Weg zur Gründung des Lauenburgischen Kunstvereins. .Anfangs gestaltete sich die Suche nach einem Vorsitzenden schwierig, aber dank einiger Zeitungsartikel wurde der Architekt Thomas Schröder aus Ratzeburg auf uns aufmerksam. Nach zahlreichen und umfangreichen Gesprächen war er bereit, den Vorsitz zu übernehmen. In ihm hatten wir einen sehr engagierten und begeisterungsfähigen Vorsitzenden gefunden, der schon Erfahrungen im Die Arbeit des Kunstvereins gewürdigtManagement von Ausstellungen vorweisen konnte. Außerdem waren seine Beziehungen zu Politikern und zur Wirtschaft sehr hilfreich. Im März 1985 war es soweit. Dank der Hilfe des Magistrats der Stadt Lauenburg, insbesondere von Bürgermeister Hauke Matthießen, veranstaltete der Lauenburgische Kunstverein am 23. und 24.03.1985 das erste Lauenburger Kulturfest in den Hallen der ehemaligen GEG-Zündholzfabrik in der Elbstraße. (Zeitungsausschnitt der BZ v. 25.03.1985). Der riesige Erfolg des Kulturfestes motivierte den Vorstand und die Mitglieder, in diesem Sinne weiter zu arbeiten. Es folgten einige sehr erfolgreiche Ausstellungen und Veranstaltungen, u. a. im Burgtheater der Internationale Kunst bald auch in Lauenburg? Kulturfest in den GEG-HallenKünstlerin Alice von Borstel (2. Vorsitzende) in Ratzeburg. Das vordringlichste Problem war aber die Suche des Vereins nach geeigneten Räumen. Auch hier versprach Bürgermeister Matthießen Hilfe. Er schlug vor, evtl. Räume im entstehenden Künstlerhaus Lauenburg zur Verfügung zu stellen, da hohes Interesse bestände, dem Kunstverein in Lauenburg eine Heimat zu bieten. Nach einer interessanten und sehr erfolgreichen Zeit musste der 1. Vorsitzende Thomas Schröder aus beruflichen Gründen den Vorsitz abgeben. Ihm folgte auf diesem Posten der Historiker Dr. William Boehart, der den Verein bis heute mit Erfolg führt. Unter seiner Leitung verlagerte sich die Vereinsarbeit nach Mölln. Besonders zu erwähnen ist noch die Gründung der Artothek, die 1989 von Jörn Herold, Hiltrud Lübbert und der Objektkünstlerin Regine Bonke, zwei Frauen der ersten Stunde, aufgebaut wurde und von Letzterer immer noch mit großem Enthusiasmus geleitet wird.

Lauenburg, im Jahre 2019

 Peter Mursch

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